Wernigerode, 5. Mai 2020 |Spannend für beide Seiten – Ältere und auch Beratende – sind Musterwohnungen: Sie betten Produkte in eine alltagsnahe Umgebung ein und veranschaulichen auf ganz natürliche Weise, wie Technik für Ältere sinnvoll eingesetzt werden kann. Musterwohnungen findet man in vielen Standorten in Deutschland. Eine Übersicht über Musterwohnungen findet ihr beim Serviceportal “Zuhause im Alter”.
Etwas ganz Besonderes sind virtuelle Musterwohnungen. Virtuell heißt, dass man die Wohnung über ein digitales Endgerät besichtigen kann. Mit dem Smartphone, Tablet oder Laptop kann man die Räume erkunden und mehr zu den Produkten und über barrierefreies Wohnen erfahren.
Wir haben auf dieser Seite einige virtuelle Wohnungen besichtigt und verraten, wo die Schwerpunkte liegen:
Wohnung 1: “Zuhause im Alter”
Wie können Stolperfallen in der Wohnung vermieden werden? Wie kann die Ausstattung dazu beitragen, dass man selbstbestimmt und eigenständig, aber auch sicher und komfortabel wohnen kann? Am Beispiel der für den Alltag wichtigen Räume – Wohnzimmer, Küche und Badezimmer – zeigt die virtuelle Wohnung, wie auch im hohen Alter, bei Pflegebedürftigkeit oder Behinderung ein selbstständiges Leben und Wohnen möglich ist – und wie Schwellen und Barrieren von vornherein vermieden oder nachträglich beseitigt werden können.
Wohnung 2: Digitale Wohnberatung Bayern
Die Musterwohnung der Beratungsstelle in Tirschenreuth in Bayern (Rosenweg 10, 95643 Tirschenreuth) steht auch als digitale Wohnung im Internet für eine Begehung zur Verfügung. Die echte Wohnung befindet sich zentral gelegen in einem ehemaligen Sparkassengebäude. Der digitale Rundgang der digitalen Wohnberatung Bayern ist sehr anschaulich und lässt sich intuitiv nutzen. Der Fokus liegt auf ausgewählten Produkten und Lösungen des barrierefreien Wohnens. Auch über Fördermöglichkeiten kann man sich auf der Webseite informieren.
Wohnung 3: Smarte Musterwohnung der Landeshauptstadt Hannover
Diese virtuelle Musterwohnung existiert auch in der realen Welt und kann in der Buchnerstr. 15 in Hannover besichtigt werden: Die smarte Musterwohnung in Hannover ist im November 2017 eröffnet worden. In der Wohnung wurden Anwendungen aus dem Bereich Ambient Assisted Living (AAL), E-Health sowie Smart-Home verbaut. Auf 34 Quadratmetern finden Besucher*innen rund 30 technische Objekte und knapp 40 bauliche Einzelanpassungen, wie automatisch beleuchtete Sockelleisten, einen digitalen Türspion, vernetzte Rauchwarnmelder und eine unterfahrbare Komfortküche.
Die Wohnung gehört zum Fachbereich Senioren der Stadt Hannover. Patrick Ney, Projektmanager für Digitalisierung koordiniert die Termine in der Wohnung.
Wohnung 4: Virtueller Rundgang des Kompetenzzentrums Demenz Schleswig-Holstein
Diese virtuelle Wohnung legt den Schwerpunkt auf Produkte und Lösungen, die für Demenzkranke sinnvoll sind. Bereitgestellt wird die Plattform vom Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein, Die Wohnung existiert auch als reale Musterwohnung. Sie ist 120 Quadratmeter groß und stellt Möglichkeiten der Wohnungsanpassung von der Küche bis zum Bad vor, darunter:
- geeignete Möbel, Bodenbeläge und Materialien sowie Licht- und Farbkonzepte
- Vermeidung allgemeiner Stolperfallen und visueller Verkennung z.B. in Spiegeln oder reflektierenden Oberflächen
- Orientierungshilfen und Sicherheitsvorkehrungen
- kleine und größere Alltagshelfer, die nicht viel kosten
Es besteht die Möglichkeit, die ausgestellten Dinge auszuprobieren und zu testen. Mit Hilfe des Alterssimulationsanzuges “GERT” können besonders jüngere Menschen einen Perspektivwechsel ins Alter am eigenen Leib erleben.
Wohnung 5: Videorundgang durch die ALADIEN-Musterwohnung
Dieser Videorundgang stellt die ALADIEN- Musterwohnung in Stuttgart Untertürkheim der evangelischen Heimstiftung vor. ALADIEN steht dabei für das Zusammenwirken von Alltagsunterstützenden Assistenzsystemen mit Dienstleistungen.
Wohnung 6: KVHS-Werkstatt Wohnen – die barrierefreie Musterwohnung
Der Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg betreibt eine barrierefreie Musterwohnung, die auch digital besichtigt werden kann. Nutzer finden während des Rundgangs Informationen zu Hilfsmitteln, DIN-Normen und Mobiliar. Mit der Ausstellung richtet sich der KVJS an ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. Man kann über den Grundriss oder über die Menüleiste gezielt in einzelne Räume gehen oder im 360°-Rundgang durch die komplette Wohnung spazieren.