Verbraucherschützerinnen besichtigen die Musterwohnung
Wernigerode, 13. April 2022 | Welche technischen Möglichkeiten können pflegende Angehörige nutzen? Wie können Ältere selbst ihren Alltag komfortabler gestalten? Und welche Grenzen hat Wohnungsanpassung? Darüber sind am Mittwoch, 13. April 2022, Stephanie Schumann von der Paritätischen Selbsthilfekontaktstelle Pflege im Halle-Saalekreis, Beate Rückriem und Josefine Pönicke von der Verbraucherzentrale des Landes Sachsen-Anhalt mit VTTNetz-Mitarbeiterin Julia Angelov ins Gespräch gekommen.Bei einer Führung durch die barrierearme Musterwohnung der Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft eG in der Kopernikusstraße 8 in Wernigerode konnten sie zahlreiche Lösungen kennenlernen, die sie zuvor nur aus Prospekten kannten. “Und genau das empfinde ich als total wertvoll, wenn ich so eine Musterwohnung besichtige”, sagte Josefine Pönicke. “Ich kann mich über vieles im Vorfeld informieren, aber anfassen und in einer richtigen Wohnumgebung ansehen, das kann ich hier bei einem Rundgang.” Im Gespräch erörterte die Gruppe unter anderem, welchen Herausforderungen sich pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz alltäglich stellen. Außerdem betrachteten sie einige Lösungen aus dem Smart Home-Bereich und sprachen über Sturzerkennungssysteme. Diese werden Thema beim nächsten virtuellen Austauschtreffen der Wohn- und Technikberatenden am 28. April sein.
Sie blätterten anschließend durch die 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage des “Kleinen Ratgebers”, der jüngst erschienen ist und als Best-Practice-Leitfaden des Projektes VTTNetz verschiedene Lösungen und Hinweise aus der barrierearmen Musterwohnung bündelt Das Heft richtet sich an Angehörige, Betroffene und Beratende. 150 Exemplare nahmen die Verbraucherschützerinnen direkt mit nach Halle. “Von dort aus versenden wir Infomaterial rund um Themen aus der Pflegerechtsberatung”, sagte Beate Rückriem. Das Ratgeber-Heft sei eine gute Ergänzung dieses Materials und werde mit Sicherheit auch bei Vorträgen zum Einsatz kommen, so Josefine Pönicke. Gerne werde sie beim nächsten Austauschtreffen noch mehr Hefte mitnehmen für ihre Klient:innen. “Wir freuen uns, wenn wir dabei unterstützt werden, das Wissen aus unserem laufenden Projekt zu den Menschen zu bringen, die davon am meisten profitieren”, bedankte sich Julia Angelov für die Unterstützung. Sie vereinbarte mit Josefine Pönicke und Beate Rückriem, Ratsuchende mit dem Netzwerk der Fach-AG Technikberatung inhaltlich bei der Recherche nach geeigneten technischen Lösungen zu unterstützen.
Josefine Pönicke selbst referiert übrigens regelmäßig zu digitalen Assistenzsystemen und deren Möglichkeiten für Senior:innen und Pflegebedürftige. Bei der Vorbereitung eines solchen Vortrags war sie auf das Innovationsnetzwerk Vernetzte Technikberatung und Techniknutzung (VTTNetz), einem Projekt der Hochschule Harz unter Leitung von Prof. Dr. Birgit Apfelbaum gestoßen.
Die Verbraucherzentrale berät Ratsuchende zu Leistungen der Pflegeversicherung, Fragen rund um ambulante und stationäre Pflege, Entgelterhöhungen, Reha-Maßnahmen, Hilfe zur Pflege und Pflegehilfsmitteln. Weitere Infos unter https://www.verbraucherzentrale-sachsen-anhalt.de/